Berlin. Die DKB und die ING bieten je ein Girokonto an. Unterschiede zeigen sich erst im Element. Ein Experte ordnet die Konditionen ein.
Die Volksbanken und Sparkassen sind für viele Verbraucherinnen und Verbraucher eine beliebte Adresse fürs Girokonto. Gerade in ländlichen Gebieten punkten sie mit einer großen Dichte an Filialen sowie einem örtlichen Kundenservice. Doch schon seit einigen Jahren bekommen die alteingesessenen Banken ernsthafte Konkurrenz von Direktbanken. Sie führen meist keine oder bloß wenige Filialen und eigene Geldautomaten und bieten ein Girokonto im Gegenzug oft deutlich günstiger an.
ING versus DKB: Girokonten der Banken im direkten Vergleich
Mit rund neun Millionen Kunden ist die ING laut Forbes die größte Direktbank in Deutschland. Auch die Deutsche Kreditbank (DKB) und die comdirect sind Daten von Statista zufolge unter Verbrauchern beliebt. Wir haben uns das Girokonto der ING und die DKB-Konditionen für ein Girokonto in separaten Beiträgen genauer angeschaut. Hier im Beitrag stellen wir die beiden Konten gegenüber. Einen Überblick über verfügbare Girokonten bieten auch der Vergleichsrechner weiter unten im Beitrag.
Weitere Assessments zu diversen Produkten und Tendencies finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.
Sowohl für die ING als auch die DKB gilt: Es gibt keine Filialen mit persönlicher Kundenberatung. Alle Anliegen müssen telefonisch, über das On-line-Banking oder die Banking-App geklärt werden. Genau wie Filialbanken werden aber auch die Direktbanken von der Finanzaufsicht BAFIN kontrolliert und die Einlagen unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 Euro je Kunde und Financial institution. Nach folgenden Kriterien haben wir ING und DKB verglichen:
- Kontoführungsgebühr
- Bankkarten
- Bezahlen und Geld abheben
- Dispokredit
- Experteneinschätzung
Kontoführungsgebühr von ING und DKB: Was für Kunden gilt
Sowohl die ING als auch die DKB bieten das Girokonto* ab einem monatlichen Geldeingang von 700 Euro kostenfrei an. Auch unter 28-Jährige müssen bei beiden Banken keine monatliche Gebühr bezahlen. Erfüllt man keine dieser beiden Kriterien, werden bei der DKB 4,50 Euro und für das Girokonto der ING* 4,90 Euro Kontoführungsgebühr professional Monat berechnet.
Für Verbraucher mit weniger als 700 Euro Geldeingang im Monat können andere Girokonten aus unserem Vergleich interessanter sein. Das Girokonto ‚Smart‘ der C24 Bank* oder das Standardkonto der N26* gibt es auch ohne monatlichen Geldeingang kostenlos. Wieder anderen Banken setzen die Grenze noch höher. Das ‚Giro extra plus‘ der Postbank* ist etwa erst ab einem Geldeingang von 3000 Euro im Monat ohne Kontoführungsgebühr nutzbar.
Girokonto von ING und DKB: Debit- und Girokarte im Verify
Auch in der Kategorie Bankkarten haben die ING und die DKB eine Gemeinsamkeit – beide geben zum Girokonto eine Debitkarte von Visa als Standardkarte dazu. Eine Girokarte kann elective bestellt werden, kostet aber im Monat 99 Cent further. Die DKB bietet optional auch noch eine Kreditkarte* für 2,49 Euro im Monat an. Unterschiede gibt es in puncto Gebühren. In Deutschland ist das Geld abheben und Bezahlen kostenfrei.
„Bei der DKB kann man auch im Ausland kostenlos und in Fremdwährungen Bargeld abheben sowie bargeldlos bezahlen, solange man mindestens 700 Euro Geldeingang professional Monat hat“, erklärt Finanzinfluencer Christian Kalthoff von „Die Finanzdenker“. Die ING verlangt von allen Kunden 1,99 Prozent des Betrags, wenn sie in Fremdwährung Geld abheben.
Die gleichen Gebühren und Voraussetzungen gelten bei der ING auch für das Bezahlen in Fremdwährung. Eine Lösung: Sich zum Girokonto eine separate Kreditkarte ohne Kontobindung zulegen.
+++ viele Informationen finden Sie auch auf unserer Themenseite Kreditkarte +++
Selbst mit einigen Kreditkarten ohne Jahresgebühr kann man weltweit gebührenfrei bezahlen und Geld abheben. Ein Beispiel ist die Mastercard Gold der TF Bank* oder die ‚Gebührenfrei Mastercard Gold‘ der Advanzia Bank*. In beiden Kreditkarten sind zudem noch Versicherungen inbegriffen – ein großes Plus. Denn bei der DKB kann ein Reiseversicherungspaket nur kostenpflichtig zugebucht werden. Die ING bietet keine Kreditkarte und damit auch kein Versicherungspaket an.
Girokonto von DKB und ING im Überblick:
Kategorie | DKB | ING |
Kontoführungsgebühr | Keine ab 700 Euro Geldeingang im Monat oder für unter 28-Jährige – sonst 4,50 Euro im Monat | Keine ab 700 Euro Geldeingang im Monat oder für unter 28-Jährige – sonst 4,90 Euro im Monat |
Bankkarte | Debitkarte (Visa) ist kostenlos dabei, Girokarte elective für 0,99 Euro und Kreditkarte für 2,49 Euro im Monat. | Debitkarte (Visa) ist kostenlos dabei, Girokarte elective für 0,99 Euro im Monat. |
Bargeld abheben | Kostenlos ab 50 Euro an allen Visa-Akzeptanzstellen oder im Einzelhandel. Ab 700 Euro Geldeingang im Monat auch weltweit kostenlos. | Kostenlos ab 50 Euro an allen Visa-Akzeptanzstellen oder im Einzelhandel. In Fremdwährungen wird eine Gebühr von 1,99 Prozent berechnet. |
Bezahlen | EU-weit kostenlos – ab 700 Euro Geldeingang auch weltweit in Fremdwährung | EU-weit kostenlos – in Fremdwährung fällt eine Gebühr von 1,99 Prozent an |
Dispozins | 9,90 Prozent ab 700 Euro Geldeingang, sonst 10,50 Prozent. | 10,99 Prozent für alle Kunden |
Tagesgeld | Separates Tagesgeldkonto mit 1,75 Prozent Zinsen | Separates Further-Konto mit 3,30 Prozent für sechs Monate und 1,25 Prozent Zinsen im Anschluss. |
Bargeld vom Girokonto anheben: Was bei ING und DKB gilt
Das Bezahlen und Geldabheben ist dank der Debitkarten innerhalb der EU nahezu flächendeckend möglich – an Geldautomaten ist die Akzeptanz von Mastercard und Visa groß. Auch in vielen Supermärkten, Discountern und Drogerien wie Lidl oder dm kann man mittlerweile kostenfrei Bargeld an der Kasse abheben. Zu beachten ist: Sowohl die ING als auch die DKB setzen für das Geldabheben am Automat eine Mindestsumme von 50 Euro an.
Sind weniger als 50 Euro Guthaben auf dem Girokonto, sind bei der ING auch niedrigere Geldbeträge möglich. Die DKB bietet noch eine „Mini-Bargeld-Choice“ für 15 Euro monatlich an, mit der die Kunden auch niedrigere Beträge am Automaten abheben können. Wer häufig Bargeld am Automaten abhebt oder eine Girokarte nutzt, kommt bei einer anderen Financial institution besser weg. Im Girokonto der C24 Bank ist die Girokarte in allen Kontomodellen inbegriffen. Auch zum Girokonto ‚Essential‘ der Consorsbank* kann eine Girokarte kostenfrei zu gebucht werden.
Geld einzahlen: Sowohl ING als auch DKB setzen Gebühr an
Generell kniffliger wird es bei den Direktbanken, wenn man Geld einzahlen möchte. Das ist bei der Deutschen Kreditbank AG an 13 Geldautomaten oder in 12.000 Partnershops in Deutschland möglich. Es fällt eine Gebühr von 1,5 Prozent des Einzahlungsbetrages, mindestens aber 2,50 Euro an. Für ING-Kunden gibt es bundesweit 35 Automaten für die Einzahlung. Kalthoff: „Die ING hat mehr Geldautomaten, an denen kostenlos Bargeld eingezahlt werden kann.“
Zudem kann über die App-Funktion ‚ING Bargeld‘ an mehr als 12.500 Partnershops Bargeld eingezahlt werden. Auch hier werden 1,5 Prozent des Einzahlungsbetrags an Gebühr fällig. Komplett gebührenfrei lassen sich beide Girokonten additionally nicht nutzen. Zumindest, wenn man auf gewisse Funktionen und Providers wie eine Girokarte oder Bargeld einzahlen nicht verzichten kann. Ebenfalls Kosten verursacht die Nutzung des Dispos.
Was ist der Dispo?
Der Dispositionskredit (kurz Dispo) ist eine Kreditlinie, die Banken ihren Kunden auf dem Girokonto gewähren. Die ermöglicht es dem Kontoinhaber, sein Konto bis zu einem vereinbarten Restrict zu überziehen – additionally mehr Geld auszugeben, als aktuell auf dem Girokonto verfügbar ist. Dispozinsen sind die Zinsen, die für die Inanspruchnahme dieses Kredits erhoben werden und gelten als relativ hoch im Vergleich zu anderen Kreditarten.
Dispozinsen werden täglich auf den überzogenen Betrag berechnet und meist monatlich dem Konto belastet. Die Höhe dieses Zinses variiert von Financial institution zu Financial institution und kann sich auch ändern, abhängig von den Leitzinsänderungen der Zentralbank. Es ist wichtig, den Dispo nur kurzfristig zu nutzen. Für größere oder längerfristige Minusbeträge eignen sich andere Kreditarten mit niedrigeren Zinsen besser. Der Dispo ist als kurzfristige Notreserve gedacht.
Dispo von ING und DKB im Verify: Ist die Konkurrenz besser?
Kunden mit 700 Euro Geldeingang oder mehr im Monat müssen bei der DKB 9,90 Prozent Zinsen für die Kontoüberziehung zahlen. Kunden mit einem geringeren Geldeingang sind mit 10,50 Prozent Dispozins konfrontiert. Sie müssen zudem für das Bezahlen und Geld abheben eine Gebühr entrichten. Die ING macht in dieser Hinsicht keine Unterschiede. Hier gilt für alle Kunden ein Dispozins von 10,99 Prozent. Damit liegen beide Banken im Mittelfeld.
Die Targobank räumt bei ihren Girokonten* einen zinsfreien Dispokredit zwischen 50 und 200 Euro ein – anhängig vom Kontotyp. Niedriger ist der Dispozinssatz bei der C24 Financial institution mit 7,49 Prozent. Grundsätzlich gilt: „Einen Dispokredit sollte nach Möglichkeit nie in Anspruch nehmen“, rät Kalthoff. Die Zinsen sind deutlich höher als in einem Ratenkredit. Zumal die Kredit-Zinsen für Mini- und Ratenkredite zuletzt gesunken waren.
Ein Dispo sollte so selten wie möglich und nur so lange wie nötig beansprucht werden. Im Unterschied zu normalen Krediten sind die Zinsen für die Kontoüberziehung deutlich höher. Sowohl bei der ING als auch der DKB ist die Höhe des eingeräumten Dispos vom Einkommen abhängig.
Zinsen für das Guthaben gibt es bei beiden Banken nicht. Verbraucher können aber ein kostenfreies Tagesgeldkonto eröffnen. Für das Extra-Konto der ING* gibt es aktuell 3,30 Prozent Zinsen für sechs Monate und 1,25 Prozent im Anschluss. Die DKB zahlt für ein Tagesgeld pauschal 1,75 Prozent an alle Kunden. Eine Neukundenaktion wie bei der ING gibt es nicht. Weitere Angebote haben wir in unserem Vergleich der Tagesgeld-Deals für Februar aufgelistet.
+++ Themenseite Girokonto +++
Erfahrungen und Assessments zu den Girokonten von DKB und ING
Im Girokonto-Test der Stiftung Warentest gibt es keine eindeutigen Testsieger. Vielmehr kann on-line über ‚test.de‘ ein Vergleich in Kind einer Tabelle eingesehen werden. Etwas konkreter ist der Testbericht von Finanztip. Darin werden die Girokonten der ING und der DKB wegen ihres guten Gesamtpakets gelobt.
Im Kundenzufriedenheitsranking der Süddeutschen Zeitung in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov kann die ING mit einem Rating von 85,15 Punkten etwas besser abschneiden. Es folgen Revolut mit 83,84 Punkten und N26 mit 82,59 Punkten auf den oberen drei Plätzen. Unter den Finanzdienstleistern haben Paypal (88,63 Punkte), Apple Pay (87,51 Punkte) und Trade Republic (83,34 Punkte) die Nase vorne.
Girokonto von DKB oder ING besser? Unser Fazit zum Vergleich
In vielen Bereichen wie Kontoführungsgebühr oder Bankkarten sind sich die Girokonten von ING und DKB sehr ähnlich. Einen klaren Sieger bringt die Gegenüberstellung nicht zutage. Bei einem Geldeingang von 700 Euro oder mehr im Monat hat die DKB knapp die Nase vorn. Weltweit ist das Bezahlen und Geldabheben kostenfrei möglich, während die ING außerhalb der EU generell Gebühren ansetzt. Dafür sind die Assessments bei der ING etwas besser.
Kalthoffs Fazit: „Da sich die Konten kaum merklich unterscheiden, würde ich die ING bevorzugen. Sollte man im Ausland kostenlos in Fremdwährung bezahlen wollen, gibt es dafür separate Kreditkarten, die man beantragen kann. Zum Beispiel die Kreditkarte von Trade Republic mit ein Prozent Saveback.“
Auch Gemeinschaftskonten sind bei beiden Banken möglich. Die ING und DKB eignen sich wegen ihrer kostenlosen Kontoführung für unter 28-Jährige zudem auch als Choice für Auszubildende oder Studenten. Unsere Empfehlung: Die Präferenzen festlegen und anhand derer verschiedene Girokonten vergleichen. Das eine beste Girokonto gibt es nicht. Direktbanken sind aufgrund ihrer meist niedrigeren Gebühren aber für eine breite Kundengruppe interessant.
FAQ Girokonto eröffnen
1. Was kostet ein Girokonto bei der Sparkasse und der Volksbank?
Die Kosten für ein Girokonto bei der Sparkasse und der Volksbank können variieren, da beide Bankengruppen regional organisiert sind und ihre Gebühren selbst festlegen. In der Regel bewegen sich die Kontoführungsgebühren zwischen null und 10 Euro professional Monat – abhängig vom gewählten Kontomodell und den in Anspruch genommenen Leistungen. Es ist empfehlenswert, die aktuellen Konditionen direkt bei der lokalen Sparkasse oder Volksbank zu erfragen oder auf deren Web site nachzusehen.
2. Kann man ohne Einkommen ein Girokonto eröffnen?
Ja, es ist möglich, ohne Einkommen ein Girokonto zu eröffnen. Viele Banken bieten dafür Basiskonten an, die speziell darauf ausgelegt sind, jedem Bürger unabhängig von seiner finanziellen State of affairs den Zugang zu grundlegenden Bankdienstleistungen zu ermöglichen. Diese Kontotypen können allerdings eingeschränkte Funktionen haben und monatliche Gebühren beinhalten.
3. Wie viel kostet ein Girokonto im Monat?
Die monatlichen Kosten für ein Girokonto variieren je nach Financial institution, Kontotyp und den genutzten Dienstleistungen. Während einige Banken kostenlose Girokonten ohne Kontoführungsgebühr anbieten, können andere Konten monatliche Gebühren von bis zu 10 Euro oder mehr haben. Zusätzliche Dienstleistungen wie Kreditkarten oder Überziehungskredite können weitere Kosten verursachen.
4. Was ist bei kostenlosen Girokonten zu beachten?
Bei kostenlosen Girokonten ohne Kontoführungsgebühr ist es wichtig, die Bedingungen genau zu prüfen. Einige Banken setzen für die Gebührenfreiheit bestimmte Bedingungen voraus, wie einen regelmäßigen Geldeingang oder ein Mindestguthaben. Auch können für zusätzliche Dienstleistungen wie Kreditkarten, Überziehungen oder Bargeldabhebungen außerhalb des Banknetzwerks Gebühren anfallen. Es ist ratsam, das Kleingedruckte zu lesen und sich über mögliche Zusatzkosten zu informieren.
5. Werden alle Girokonten der Schufa gemeldet?
Ja, in der Regel werden Girokonten bei der Schufa und anderen Auskunfteien gemeldet. Dies umfasst Informationen über die Kontoeröffnung sowie gegebenenfalls über die Führung des Kontos, wie zum Beispiel eine Kontoüberziehung. Die Meldung an die Schufa dient Banken als Sicherheitsmaßnahme und zur Bewertung der Kreditwürdigkeit. Basiskonten oder Konten ohne Überziehungsmöglichkeit haben jedoch in der Regel einen geringeren Einfluss auf die Schufa-Bewertung.
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