2016 gegründet, hatte Founder Khaled Asef eigentlich Großes vor: Er wollte es Benutzer:innen ermöglichen, mehrere Zahlungskarten, Kundenkarten und Krypto-Konten auf einer einzigen Kreditkarte zu speichern, die mit einem Touchscreen ausgestattet ist und von einer begleitenden App unterstützt wird. Daraus ist letztendlich nichts geworden. Nachdem Asef Ende 2023 als Geschäftsführer zurücktrat, ist nun das Konkursverfahren eröffnet worden.
handcheque gehörte zu der ersten großen Welle an Startups in Österreich, und wollte mit eigener {Hardware} im Fintech-Bereich mitmischen. Bereits 2019 kommunizierte man, dass man die Karte mit eInk-Show an Banken vertreiben zu wollen, als Companion hatte man damals Mastercard gefunden. Zwar gibt es heute Bankkarten von Fintechs zuhauf, jedoch haben sich diese in eine andere Richtung entwickelt: Verknüpfte Apps leisten die Datenarbeit, und beim Materials gab es zwar Entwicklungen in Richtung Metall oder Holz, aber eInk-Shows fanden keinen Einzug in die Welt der Karten.
handcheque: Wiener Fintech treibt Entwicklung seiner Touch-Bankkarte voran
Geplanter Verkauf wurde nichts
2022 dann verlautbarte die an der Wiener Börse gelistete JJ Leisure SE, die 202 in Meridiana Blockchain Ventures SE umbenannt wurde, dass die Übernahmeverhandlungen mit handcheque geführt habe. Die Übernahmeverhandlungen seien „Ausdruck der beabsichtigten Fokussierung auf kapitalmarktnahe Beratungsdienstleistungen für Unternehmen und deren Gesellschafter bei der Aufnahme von Eigen- und Fremdkapital über den Kapitalmarkt sowie der Emission von digitalisierten Wertpapieren“. Welche Rolle da eine Touchscreen-Karte spielen hätte sollen, ist unklar.
Aus der geplanten Übernahme wurde dann aber nichts, und Ende 2023 ist dann Gründer Khaled Asef als Geschäftsführer zurückgetreten und durch Niall Murray ersetzt worden. Asef battle aber schon zuvor beim tschechischen Fee-Startup Qerko als Nation Supervisor für Deutschland und Österreich tätig, aktuell gibt er auf Linkedin an, bei einem Startup im Stealth-Mode tätig zu sein.
„Das Konkursverfahren über handcheque wurde über Antrag eines Gläubigers eröffnet. Es wird nunmehr im Rahmen des Insolvenzverfahrens das vorhandene Vermögen inventarisiert und geschätzt. Erst nach diesen Ermittlungen wird eine Stellungnahme zu den Befriedigungsaussichten der Gläubiger möglich sein“, heißt es beim AKV. „Die Insolvenzursachen sowie die aktuellen Vermögensverhältnisse müssen im Zuge des Verfahrens erst überprüft werden.“