Mit der Commerce Republic Karte entwickelt sich das Fintech vom Neobroker hin zu einer vollwertigen Financial institution. Doch lohnt sich die kostenlose Visa-Debitkarte mit 1 Prozent Saveback auf Aktien- und ETF-Sparpläne im Vergleich zu einer Kreditkarte? Wir klären die Vor- und Nachteile.
Hype um die spiegelnde Visakarte
Die Visa-Debitkarte von Trade Republic hat in den letzten Monaten einen regelrechten Finanzhype ausgelöst. Der Unterschied zu anderen Debit- und Kreditkarten: Bei jeder Zahlung schenkt der Neobroker seinen Kunden ein Prozent Saveback (bzw. Cashback) und investiert den Betrag automatisch in einen Aktien- oder ETF-Sparplan nach Wahl.
Für die (virtuelle) Visakarte und das dahinter liegende Verrechnungskonto fallen keine Gebühren an. Besser noch: Commerce Republic verzinst das Guthaben hier derzeit sogar mit 4 Prozent p.a. Wo liegt additionally der Haken? Wir haben uns intensiv mit dem Finanzprodukt des Unternehmens beschäftigt und beantworten nun die wichtigsten Fragen.
Inhaltsverzeichnis:
Trade Republic Visa Card
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Kosten und Gebühren der Commerce Republic Karte
Derzeit wird die sogenannte Commerce Republic-Karte in drei Varianten angeboten, die nach erfolgreicher Beantragung über die App ausgewählt werden können. Die virtuelle Karte, die zum kontaktlosen Bezahlen per Smartphone genutzt werden kann, ist kostenlos. Für die physische Karte aus Plastik (Traditional Card) oder die spiegelnde Metallkarte (Mirror Card) fallen einmalig 5 Euro bzw. 50 Euro an.
Die spiegelnde Mirror Card von Trade Republic ist beliebt – aber teuer
Commerce Republic behält sich allerdings vor, dass bei einer Erneuerung oder dem Versand einer Ersatzkarte, z.B. bei Verlust, eine erneute Zahlung erforderlich sein kann. Ansonsten fallen keine jährlichen oder monatlichen Kosten an, wie es bei Kreditkarten klassischer Banken oft der Fall ist.
Gebühren fallen nur an, wenn die Commerce Republic Visakarte für Bargeldabhebungen in Höhe von unter 100 Euro verwendet wird – und zwar ein Euro professional Abhebung. Lässt man sich am Geldautomaten mindestens 100 Euro auszahlen, sind die Abhebungen seitens Commerce Republic weltweit kostenlos. Auch fallen keine zusätzlichen Kosten bei der Nutzung von Fremdwährungen an. Es könnten allerdings Gebühren seitens der Automatenbetreiber erhoben werden.
Debitkarte vs. Kreditkarte – Wo ist der Unterschied?
Die Karte von Trade Republic ist eine sogenannte Debitkarte. Es wäre additionally falsch von einer Commerce Republic Kreditkarte zu sprechen. Der Hauptunterschied zwischen einer Kreditkarte und einer Debitkarte liegt in der Artwork der Zahlungsabwicklung. Bei einer Kreditkarte leiht sich der Kunde Geld von der Financial institution oder dem Kartenaussteller, um Einkäufe zu tätigen. Er hat ein festgelegtes Kreditlimit und erhält am Ende des Abrechnungszeitraums eine Rechnung.
Kredit- und Debitkarten sind die beliebtesten Visa-Optionen
Bei einer Debitkarte wird das Geld beim Einkauf direkt vom Bankkonto oder im Fall von Commerce Republic vom sogenannten Verrechnungskonto abgebucht. Es gibt kein Kreditlimit, da nur ausgegeben werden kann, was auf dem Konto verfügbar ist. Der Vorteil: Man läuft nicht Gefahr, über seine Verhältnisse leben. Dafür stößt eine Debitkarte oft auch an ihre Grenzen, etwa bei der Akzeptanz von Kautionen (z.B. Mietwagen, Hotelzimmer and so forth.).
Das Bezahlen und Geldabheben mit der Debitkarte ist allerdings in den meisten Fällen problemlos an nahezu sämtlichen Akzeptanzstellen von Visakarten möglich. Vom Grundgedanken her ist sie mit einer Girocard (früher EC-Karte) vergleichbar. Wer allerdings oft in Motels und mit Mietwagen unterwegs ist, empfehlen wir parallel dazu eine “vollwertige” Kreditkarte, etwa aus unserem Kreditkartenvergleich.
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Commerce Republic Visa: Gibt es eine Warteliste?
Musste man sich anfangs noch mit hunderttausenden Interessenten in eine Schlange einreihen, kann man die Commerce Republic Visa-Debitkarte seit Ende Mai 2024 ohne Wartezeit über die App beantragen. Der Neobroker schreibt: “Deine Karte wird innerhalb eines Tages nach der Bestellung versandt und sollte in wenigen Tagen bei dir sein.”
Ein Relikt aus der Vergangenheit – die Warteliste
Was hat es mit dem 1 Prozent Saveback auf sich?
Auf jede Kartenzahlung gewährt Commerce Republic ein Prozent Cashback bzw. Saveback, das bis maximal 15 Euro professional Monat (1500 Euro Visa-Kartenumsatz) in einen selbst gewählten Aktien- oder ETF-Sparplan fließt. Voraussetzung ist ein bereits aktiver Sparplan in Höhe von mindestens 50 Euro monatlich. Auch mehrere Sparpläne sind natürlich möglich.
Allerdings gibt es Ausnahmen, auf die der Neobroker hinweist: “Du erhältst keinen Saveback auf Überweisungen (z.B. an andere PayPal-Konten), Bargeldabhebungen, Investitionen, Einzahlungen und Zahlungen über Paypal. Glücksspiele, sowie bargeldähnliche Transaktionen (z.B. Kauf von On line casino Chips, Crypto) sind ebenfalls exkludiert.”
Trade Republic spendiert 1% Saveback auf Kartenumsätze bis 1500 Euro
Mit dem “Spherical up” (dt. Aufrunden) bietet Commerce Republic zudem eine zweite Möglichkeit, automatisch in Aktien oder ETFs zu investieren. Jede Zahlung mit der Visakarte wird auf den nächsten vollen Euro aufgerundet und die Differenz angelegt. Ebenso stehen Multiplikator-Optionen zur Verfügung, um bei einer Zahlung von 2,50 Euro nicht nur 0,50 Euro, sondern eventuell einen Euro oder sogar fünf Euro zu investieren.
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Welche Vorteile und Nachteile gibt es?
Die Vorteile von Commerce Republic liegen auf der Hand. Der Neobroker bietet sein Depot für Aktien, ETFs und Kryptowährungen, die (virtuelle) Visa-Debitkarte und ein Verrechnungskonto bei einer europäischen oder deutschen Depotbank gebührenfrei an.
Überdies werden mit dem 1-Prozent-Saveback und der Aufrundungsfunktion zwei praktische Möglichkeiten zum zusätzlichen Besparen von Aktien- und ETF-Sparplänen angeboten. Auch die Guthabenverzinsung in Höhe von vier Prozent p.a. auf Geldbeträge ohne Obergrenze kann sich durchaus sehen lassen.
Trade Republic verbindet Broker, Kreditkarte und bald auch Girokonto
Bei der Commerce Republic Visa Card sind die Nachteile eher überschaubar. Derzeit teilen sich Depot und Debitkarte ein einziges Verrechnungskonto, was dazu führt, dass Abrechnungen und Aktienumsätze in den Statistiken bzw. “Kontoauszügen” vermischt werden. Mit der Einführung des kürzlich angekündigten Girokontos mit Commerce Republic-IBAN soll dieses Drawback jedoch gelöst werden.
Abgesehen davon bemängeln Kunden in seltenen Fällen, dass der Kundenservice nur per E-Mail oder Kontaktformular und nicht telefonisch erreichbar und die Commerce Republic App für Android und iOS in puncto Übersichtlichkeit verbesserungswürdig ist. Insgesamt kann das Angebot der Berliner überzeugen.
Zudem gibt es Nachteile von Commerce Republic als Dealer, wie die Beschränkung des Handelsplatzes auf die Lang & Schwarz Trade oder die fehlende Möglichkeit, Kryptowährungen in andere Wallets zu transferieren. Allerdings sind diese vom sogenannten Money-Bereich und auch vom kommenden Girokonto getrennt, weshalb sie nur wenig bei Kunden ins Gewicht fallen, die vorrangig an der Visa-Debitkarte interessiert sind.
Ist mein Geld bei Commerce Republic sicher?
Anfang Dezember 2023 erhielt Trade Republic eine Vollbanklizenz der Europäischen Zentralbank (EZB) und wird in Deutschland von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz: BaFin) überwacht. Entsprechend profitieren Kunden von der gesetzlichen Einlagensicherung von Geldern in Höhe von bis zu 100.000 Euro.
Commerce Republic geht dabei noch weiter ins Element: “Sie werden auf einem Sammel-Treuhandkonto bei einer unserer Partnerbanken verwahrt. Aktuell sind dies die Deutsche Financial institution, die J.P. Morgan SE, die Citibank Europe plc und die HSBC Continental Europe S.A.”
Derzeit macht Trade Republic mit der Visa Debitkarte vieles richtig
Auch wenn die Einlagensicherung auf europäischer Ebene gewährleistet ist, ist zu beachten, dass die Citibank und die HSBC im Gegensatz zur Deutschen Financial institution und J.P. Morgan nicht von der BaFin, sondern von der Central Financial institution of Eire beaufsichtigt werden. Die meisten Neukunden von Commerce Republic werden derzeit allerdings der Deutschen Financial institution zugewiesen.
Intestine zu wissen: Wertpapiere (z.B. Aktien) fallen im Gegensatz zu Guthaben auf Verrechnungskonten nicht unter die Einlagensicherung, da sie nicht den Banken, sondern den Kunden gehören. Die Kreditinstitute fungieren hier lediglich als Verwahrer, d.h. als Lagerstelle. Im Falle einer Insolvenz bleiben die Wertpapiere additionally in eurem Besitz.
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