Mit der Virgil-Ambulanz nimmt ab 1. August im Salzburger Stadtteil Parsch eine Ordination für Allgemeinmedizin den Betrieb auf. Dort werden Menschen versorgt, die über keine Versicherung verfügen oder sich in einer Ausnahmesituation befinden. Eine solche Anlaufstelle für Menschen in Not gibt es im Raum Salzburg bislang nicht – sie können aktuell additionally nur im medizinischen Notfall in Spitälern behandelt werden.
Die Anfänge der Virgil-Ambulanz liegen bereits rund zehn Jahre zurück. Im Jahr 2014 hat der damalige NEOS-Gemeinderat und Arzt Sebastian Huber gemeinsam mit der Caritas Salzburg, dem Diakoniewerk sowie den drei Rettungsorganisationen den Virgil-Bus ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um eine Artwork „Arztpraxis auf Rädern“, die niederschwellige medizinische Versorgung für wohnungslose, notreisende und armutsgefährdende Menschen anbietet. Ehrenamtliche Ärzt:innen und Sanitäter:innen sind seitdem jeden Sonntag unterwegs, um den Menschen zu helfen.
Virgil-Ambulanz: Angebot richtet sich an Menschen in Not
“Der Virgil-Bus hat aber nur akut betreut und konnte in keiner Weise eine Vorsorgemedizin anbieten. Das conflict für mich der Grund, diesen Lückenschluss zu begehen und eine fixe Einrichtung zu eröffnen, wo Patienten betreut werden, die keine Versicherung haben”, erklärt Sebastian Huber bei einem Medientermin am Dienstag im Gespräch mit SALZBURG24 die Idee hinter der Virgil-Ambulanz. Das Angebot richtet sich an die rund 550 obdachlose Menschen in der Stadt Salzburg sowie rund 100 Notreisende und Menschen aus Drittsaaten. Erfahrungen aus dem Virgil-Bus würden zeigen, dass beim Bedarf ein kontinuierlicher Anstieg verzeichnet wird.
Projekt seit 2019 in Umsetzung
Die Idee, das Angebot für die Betroffenen in Type der Virgil-Ambulanz zu erweitern, nahm im Jahr 2019 konkrete Type an. Zuvor sahen sich die Beteiligten rund um den Salzburger Caritas-Direktor Johannes Dines und Sebastian Huber ähnliche Einrichtungen in Graz und Wien an. Zu einem Auftakttermin in Salzburg wurden daraufhin neben der Politik auch Ärztekammer und Apothekerkammer sowie Versicherungsträger eingeladen. “Die haben alle unisono gesagt, ‘das ist ein Projekt, das brauchen wir'”, so Johannes Dines gegenüber S24.
Die Bereitschaft zur Umsetzung conflict damit in Salzburg vorhanden und das Projekt konnte angegangen werden. “Ein Ambulatorium zu gründen, ist ein rechtlich aufwendiger Weg. Diesen Zug durch die verschiedenen Instanzen haben wir gemacht und nun können wir die Virgil-Ambulanz eröffnen”, so der Caritas Direktor.
Kosten von mehr als 480.000 Euro jährlich
Maßgeblich finanziert wird die Einrichtung von Stadt und Land Salzburg sowie der Österreichischen Gesundheitskasse, aber auch personal Geldgeber wie die Festspiele, Lions Membership Salzburg oder Rotary Salzburg, beteiligen sich an der Virgil-Ambulanz. Laut Dines liegt der jährliche Bedarf, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können, bei rund 480.000 Euro. Die Finanzierung von Medikamenten oder Verbandszeug muss über Sponsoren aufgestellt werden, die Gelder belaufen sich bislang auf rund 300.000 Euro.
“Dieses Projekt ist ein wesentlicher Lückenschluss im Versorgungssystem für obdachlose und wohnungslose Menschen in Salzburg. Es wird in den nächsten Jahren zu einer unverzichtbaren Einrichtung in Salzburg werden”, freut sich Dines über die Umsetzung der Virgil-Ambulanz.
(Quelle: SALZBURG24)